Worauf sollte bei der Zuchtbullenauswahl geachtet werden?
Die Mutterkuhhaltung ist eine arbeits- und kostenextensive, sich selbst reproduzierende Form der Tierhaltung mit geringer Flächenproduktivität. Sie weist im technologischen und organisatorischen Bereich sowie in den Leistungsanforderungen an die Elterntiere und die zu produzierenden Absetzer spezifische Besonderheiten auf, die bei betrieblichen Entscheidungen zu berücksichtigen sind.
Zur Erhaltung und Verbesserung der Leistungsfähigkeit ihrer Herde müssen nicht nur Herdbuchzüchter, sondern auch die Mutterkuhhalter eine Vielzahl von Merkmalen bei der Auswahl der Tiere berücksichtigen. Zuchtbullen sollten für ein langes „Rinderleben“ dabei ebenso wie die Mutterkühe vor allem folgende Grundanforderungen erfüllen:
- eine hohe Anpassungsfähigkeit, Vitalität und Fruchtbarkeit sowie ein guter Charakter,
- genügend Rahmen im Interesse eines hohen Futteraufnahmevermögens sowie
- ein tadelloses Fundament mit sauberen Sprunggelenken, geschlossenen und festen Klauen.
Um diese Merkmale zu sichern und gezielt zu verbessern, sollte jeder Mutterkuhhalter auch ein wenig Herdbuchzüchter sein und der Auswahl seiner Zuchttiere eine angemessene Beachtung zu Teil werden lassen.
Zu achten ist dabei insbesondere auf eine gesunde Mischung zwischen dem, was wir am Tier direkt sehen können (d. h. dem Exterieur → Typ, Bemuskelung, Skelett), und seinem genetischen Potential (d. h. den ermittelten Ergebnissen der Leistungsprüfung und Zuchtwertschätzung auf Zucht- und Fleischleistung).
Dokumente
Verfasser | Dr. Jörg Martin |
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Erscheinungsdatum | 23.10.2013 |
Telefon | 038208 / 630-329 |
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