Jahresbericht BZA Milch 2021 - Ökonomische und produktionstechnische Analyse der Milcherzeugung und Färsenaufzucht

An der Auswertung nahmen dreizehn Betriebe mit einem Durchschnittsbestand von 562 Milchkühen teil. In 2020 wurde für den Durchschnitt der Referenzbetriebe ein Verlust von 2,63 ct je kg ECM festgestellt. Die Gewinnschwelle lag bei 35,32 ct je kg ECM, jedoch wurde für das abgelieferte Kilogramm EC-Milch im Mittel nur 32,67 ct gezahlt. Eine Verzinsung des eingesetzten Kapitals fand wie in allen anderen Jahren zuvor nicht statt. Hauptursache sind erneut Kostensteigerungen vor allem im Bereich Futtermittelbereitstellung (+60 € je Kuh und Jahr), Bestandsergänzung (+64 € je Kuh und Jahr) und Arbeitserledigung (+42 € je Kuh und Jahr). Dennoch ist im Durchschnitt der Betriebe eine Weiterführung der Milchproduktion empfohlen, denn die Produktionsschwelle (Deckung der variablen Kosten) betrug 27,41 ct je kg ECM. Dies ist auf Grund geförderter Neuinvestitionen in Stallanlagen und Technik unabdingbar, jedoch werden diese aus Sicht des Tierwohls und der Umweltverträglichkeit heute bereits wieder in Frage gestellt. Die Planungsunsicherheit, der Kostendruck und der Arbeitskräftemangel führen neben dem gesellschaftlichen Druck, hauptverantwortlich für Umweltverschmutzung und Tierleid zu sein, zur Aufgabe der Milchproduktion in vielen Betrieben Mecklenburg-Vorpommerns.

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Verfasser Jana Harms
Erscheinungsdatum 22.09.2021
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