Feldtag Körnerfuttererbse und Blaue Lupine

Veranstaltungsdatum 11.07.2017 00:00
Ort Dummerstorf
Veranstalter LFA
Ansprechpartner Julia Glatz, Gerd Schmied
E-Mail j.glatz@lfa.mvnet.de; g.schmied@lfa.mvnet.de
Telefon 038208 / 630-318; 03843 / 789-206

Am 11. Juli 2017 hatte die Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei MV zu einem Feldtag in der Nähe von Rostock eingeladen. Der Feldtag war eine gemeinsame Veranstaltung des Demonstrationsnetzwerks Erbse/Bohne und des Lupinen-Netzwerks und hatte den Anbau und die Verwertung von Körnerfuttererbsen und blauen Süßlupinen zum Schwerpunkt. Rund 25 Teilnehmer fanden sich am Treffpunkt am Ortsrand von Sagerheide ein und lauschten zunächst den Ausführungen von Klaus Parr, der als Betriebsleiter die Gut Dummerstorf GmbH und die von ihm bewirtschafteten Flächen rechts sowie links der Birkenallee vorstellte. Zu sehen waren dort sehr gut entwickelte Erbsen der Sorte Astronaute mit einem für das Demonstrationsnetzwerk Erbse/Bohne angelegten Spritzfenster am Rande des Schlags. Da der komplette Schlag sehr dicht ist, die Erbse hatte eine gute Jugendentwicklung bei einer Saatstärke von 90 Körner/m², sind auch im Spritzfenster, das heißt der Stelle ohne Herbizid, kaum Unkräuter zu entdecken. Klaus Parr geht von einem sehr hohen Ertrag in diesem Jahr aus. Dem Erbsenschlag gegenüber liegt ein Feld mit blauen Süßlupinen der Sorte Probor, das ebenfalls vom Gut Dummerstorf bewirtschaftet wird. Über mehrere Jahre wurden bereits Lupinen zur Fütterung der Milchkühe des Gutes angebaut und gedroschen. In diesem Jahr sollen die Lupinen hingegen als Ganzpflanzensilage konserviert werden. Die Ernte ist bereits zwei Tage nach dem Feldtag geplant. Weiter im Programm stand die Besichtigung weiterer Lupinen des Gutes Dummerstorf auf einer Fläche in Niex. Auch diese werden dieses Jahr gehäckselt und siliert. Zur Mittagsstunde fand sich die Gruppe im Institut für Tierproduktion der LFA MV in Dummerstorf ein, wo Dr. Bernd Losand einen Vortrag zum Einsatz heimischer Körnerleguminosen in der Fütterung hielt. Dabei thematisierte er Futterwert, sekundäre Inhaltsstoffe, Einsatzmengen und Mischungsgestaltung für verschiedene Nutztiere wie Milchkühe, Mastbullen, Mastschweine, Sauen, Ferkel und Geflügel. Sein Fazit: es gibt vielfältige Möglichkeiten, heimische Körnerleguminosen wie Ackerbohnen, Erbsen und Lupinen in Futtermischungen einzusetzen, dafür ist die Kenntnis über die Inhaltsstoffe für alle Komponenten einer Mischung Voraussetzung. Auf die deutsche Nutztierhaltung bezogen werden heimische Eiweißfuttermittel Importe von Sojaextraktionsschrot jedoch nicht vollständig ersetzen können. Nach intensiver Diskussion verschiedener Aspekte der Fütterung und des Anbaus von Leguminosen brach die Gruppe zum letzten Programmpunkt in Richtung Bandelstorf auf, wo Friedhelm Thiel die Lupinen-Demonstrationsstreifen der Landwirtschafts-GmbH Petschow vorstellte. Dort konnten die Sorten Lila Baer, Boruta, Boregine und Probor besichtigt werden. Probor gab es sogar in zwei Varianten: einmal ohne Impfung mit Knöllchenbakterien und einmal mit. Die Landwirtschafts-GmbH Petschow baut seit mehreren Jahren Lupinen an und verfüttert diese ebenfalls an die Rinder des Betriebs. Auf Einladung von Herrn Thiel fuhr die Gruppe noch zu einem Boregine-Schlag in Richtung Godow. Abschließend zeigte sich die Gruppe sehr zufrieden, da die vielen Fragen zum Anbau und zur Fütterung durch die versierten Praktiker der vorstellenden Betriebe als auch die Teilnehmer aus Praxis, Beratung, Forschung und von Saatzuchtunternehmen zufriedenstellend beantwortet werden konnten. Viele wollen zur nächsten Veranstaltung wieder kommen.
NDR1 berichtete zu diesem Feldtag am 12. Juli 2017.
 

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